Fagott
Meist kennt man das Fagott vor allem (wenn überhaupt) als den Großvater aus „Peter und der Wolf“ oder als hüpfenden Besen aus dem „Zauberlehrling“. Dass das Fagott noch mehr als „bob bob bob“ machen kann, trauen die meisten Laien dem Fagott gar nicht zu. Das Fagott ist das tiefste Holzblasinstrument. Es besteht aus zwei parallelen Ahornholzröhren, verbunden durch ein U-förmiges Rohr am unteren Ende.
Grifftechnisch ist es mit der Altblockflöte zu vergleichen, jedoch werden die fünf Grifflöcher durch zahlreiche Klappen ergänzt. Es wird, wie die Oboe, mit einem Doppelrohrblatt angeblasen, das aus spanischem Schilf gefertigt wird. Der Klang ist rund und weich und überzeugt mit stabiler Intonation. Dabei kann es als vollwertiges Bassinstrument zum Beispiel in der Kammermusik mit Blockflöten und im Orchester eingesetzt werden. Es hat nach unten den selben Tonumfang wie das Cello nämlich bis zum großen C.
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Was kann man mit dem Instrument machen?
Verwendung findet das Fagott vor allem im Sinfonieorchester und in der Kammermusik. In der symphonischen Blasmusik ist das Fagott heute nicht mehr wegzudenken und sollte zweifach in jedem Blasorchester vertreten sein. Auch in Operette und im Musical wird es eingesetzt. Es herrscht fast immer und überall Fagottisten-Mangel, so dass den Schülerinnen und Schülern viele Möglichkeiten offen stehen, in Ensembles mitzuspielen.
In welchem Alter ist ein Beginn sinnvoll?
Für Kinder zwischen sechs und neun Jahren ist das Fagottino in G (Quintfagott) optimal. Es kann mit seiner Größe von 80 cm und einem Gewicht von knapp einem Kilogramm mühelos als Einstieg dienen.
Ab etwa 8 bis 12 Jahren empfiehlt sich der Beginn mit einem Kinderfagott oder ein Fagott mit kindgerechter Mechanik als Vorstufe zum Orchesterfagott. Die Vorteile sind klar: Das Kinderfagott ist leichter als ein normales Fagott, da es kürzer ist und weniger Klappen besitzt.
Welche Voraussetzungen sollte man erfüllen?
Die Spannweite der Hand soll den Fingern ein müheloses Erreichen aller Klappen und Tonlöcher am Instrument ermöglichen. Somit wird eine Auswahl zwischen Fagottino, Kinderfagott oder Orchesterfagott getroffen. Der Luftverbrauch beim Fagottblasen ist nicht besonders hoch. Schüler/-innen, die auf der Blockflöte schon Erfahrung mit Blas- und Fingertechnik gesammelt haben, müssen sich auf einen höheren Blaswiderstand einstellen. Die dazu nötige Stützkraft kann durch gezielte Übungen gekräftigt und schnell den Erfordernissen angepasst werden.
Wieviel Zeit sollte man in das Üben investieren?
Neben der allgemeinen Musikalität ist es wichtig, dass regelmäßig geübt wird, damit sich Hand- und Körperhaltung festigen und sich der Ansatz bilden kann. Entscheidend ist immer, dass das Erlernen eines solchen recht komplizierten Instruments vom Elternhaus gefördert wird, denn der Zuspruch ist oft notwendig, wenn es nicht so recht weiter geht.